Berlin (pag) – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Deutsche Krankenhaus Trustcenter und Informationsverarbeitung (DKTIG) haben ihr überarbeitetes Krankenhausverzeichnis vorgestellt.

Wegweiser in einer Uniklinik
Klinik-Wegweiser © stock.adobe.com, etfoto

Zu den neuen Inhalten, die ab 1. Mai zur Verfügung stehen, gehört eine Transparenzsuche. Damit finden die Benutzer die Leistungen von Kliniken, die Erfüllung von Qualitätsindikatoren in einem Farbsystem, die personelle Ausstattung des Hauses sowie in ausgewiesenen Behandlungen die Komplikationsraten. Neu ist im Verzeichnis auch die Atlassuche, die Kliniken und ihre Fachabteilungen in der Umgebung auflistet.
Zusätzlich zu den 12,5 Millionen Daten der Qualitätsberichte sollen auch die Daten zu Behandlungsangeboten von Long Covid hinterlegt werden. Geplant ist ferner, dass Zertifikate von Fachgesellschaften integriert werden – allerdings erst, wenn diese das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen validiert hat, erläutert DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerad Gaß. Er rechnet damit im Spätherbst dieses Jahres.

Das von der DKITG betriebene Krankenhausverzeichnis besteht seit 2002. Es wird von der DKG und den 16 Landeskrankenhausgesellschaften getragen. Der DKTIG zufolge nutzen das Portal mehr als 500.000 Menschen monatlich. Bislang war es auch auf den Gesundheitsinformationsseiten des Bundesgesundheitsministeriums eingebunden. Das Haus hat den Vertrag allerdings gekündigt.

Nach den Plänen von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach geht der Bund am 1. Mai mit einem eigenen Transparenz-Atlas für Kliniken online. Im Gegensatz zum Portal des Bundes werde das Krankenhausverzeichnis keine Level-Einteilung inkludieren, stellt Gaß klar. Leistungsgruppen sollen dort erst aufgenommen werden, wenn sie Bestandteil der Krankenhauspläne von den Ländern sind.
Für Gaß zeigt das Krankenhausverzeichnis, dass die Kliniken schon seit Jahrzehnten transparent über ihre Leistungsfähigkeit informieren. Der DKG-Vertreter wirft Lauterbach vor, dass es ihm mit dem Atlas nicht darum gehe, mehr Transparenz zu schaffen. Tatsächlich wolle der Minister auf dieser Grundlage in die Planungshoheit der Länder eingreifen.

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